Vor kurzem erhielten wir einen Kommentar zu unserer Website:
Wen willst du „erziehen“ oder „bilden“ oder damit ansprechen? Ich finde die Sprache sehr akademisch und für mich wenig verständlich. Vielleicht ist der Inhalt aber auch eher für „Käpsales“ (1) als für Knallköppe wie mich gedacht.
(1) Käpsales (schwäbisch) = kluge Köpfe
Wir scheinen es nicht verstanden zu haben, die Notwendigkeit einer Vertikalen Bildung für unsere Zeit kurz und prägnant verständlich zu machen. Damit stehen wir vor zwei Fragestellungen:
1.) die Vertikale Bildung ist vollständig aus zu formulieren, damit wir darüber reden können! (Nichts ist gefährlicher für eine Theorie als ein unvollständiges Argument). < für die Knallköppe>
2.) das Denkgebäude des rationalen reduktionistischen Weltbilds muss argumentativ geöffnet werden, um seine Grenzen für alle sichtbar zu machen. Spätestens dann wird sich das herrschende Weltbild für die vertikale Dimension öffnen! (Wissenschaft und Technik tun es ja schon). < für die Käpsales>
In beiden Fällen müssen wir daran arbeiten, dass wir in unserer Argumentation vom hohen Ross eines wissenschaftlichen Elfenbeinturms heruntersteigen. Wir argumentieren hier über die Vertikale Bildung für ein breites Bildungssystem (und seine praktische Anwendung) und nicht in erster Linie für ein interkulturelles Forschungs-programm (für einen kleinen Kreis von Fachleuten), auch wenn das für diese Fragestellung dringend nötig wäre.Wir haben eben beide Problemkreise zu berücksichtigen, ohne unsere Glaubwürdigkeit aufs Spiel zu setzen.
Erst in einer kommenden zweiten Stufe werden wir unsere Argumentation vereinfachen können, wenn das Gedankengebäude in genügender Vollständigkeit auf dem Tisch liegt und in der dann folgenden gemeinsamen Sichtung optimiert werden kann.
Wie sagte doch schon Goethe (oder waren es Voltaire, Mark Twain, Karl Marx oder Pascal ?): Entschuldige die Länge des Briefes; ich hatte keine Zeit, mich kurz zu fassen.
In diesem Sinne neigen wir angesichts der Größe der Aufgabe dazu, dass unsere Argumentationsketten leicht zu lang sind. Die Vereinfachung braucht Zeit: Je länger und komplizierter die Argumentationskette, um so länger benötigt die Vereinfachung. Wir sind offen dafür, dass in dem anschließenden Test der Zeit die Beschreibungen kürzer und wesentlicher werden, und damit an Überzeugungskraft zunehmen.
Und nicht zuletzt hoffen wir, dass gerade konstruktive Beiträge wie der eingangs zitierte im Rahmen dieser Webseite zur Vereinfachung wesentlich beitragen werden.
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